8. Québec - eine Perle am St. Lorenz-Strom
Eine Fähre transportiert uns von Tadoussac zur Baie Sainte-Cathérine über den Saguenay Fjord. Von dort führt die Küstenstrasse entlang dem Nordufer des St. Lorenz-Stroms 220 km weit bis Québec-City, der frankophonen Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Mit 1,7 Mio km2 ist dies die grösste aller kanadischen Provinzen. Es herrscht Ebbe, Wale gibt es keine zu sehen. Die wenigen Destinationen an der Küste sind überfüllt mit Touristen, so etwa La Malbaie und besonders St. Paul. Da wir in diesen Orten keinen Parkplatz finden, fahren wir direkt weiter bis Québec-City. Die kleine Unterkunft Le Widor liegt etwas versteckt doch zentral an der Grande Allée Ouest. Unsere gastfreundliche Wirtin Sophie stellt uns sogar ihre private Garage zur Verfügung. Dort bleibt unser Auto in den nächsten zwei Tagen gut aufgehoben.
Québec ist für uns eine Offenbarung. Wir haben schon lange keine so schöne und lebendige Stadt mehr gesehen! Das wissen auch die vielen übrigen Gäste, denn die City mit ihren attraktiven Fussgängerzonen wimmelt von Touristen. Die Stadt hat rund 500'000 Einwohner. Als einzige befestigte Stadt Nordamerikas nördlich von Mexiko steht Québec unter Denkmalschutz und auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. Die Stadt besteht aus der Oberstadt mit vielen imposanten Gebäuden und aus der Unterstadt mit engen Gässchen und dem Hafen am St. Lorenz-Strom. Die beiden Stadtteile sind mit vielen Treppen und einer Standseilbahn miteinander verbunden. Imposantes Wahrzeichen von Québec-City ist das Château Frontenac, ein Schlosshotel, welches 1892 erbaut wurde.
Was den Charme und die Freundlichkeit von Québec ausmachen, sind die vielen Läden, Beizen, Kunstwerke und Stadtmusikanten. Der herrlich angenehme Sommerabend lädt zum Bummeln und Schlemmen ein.
Am nächsten Morgen erkunden wir die nahe Rue Cartier, wo es einige Läden und Restaurants mit Quartiercharakter gibt. In der Grande Allée treffen wir drei steinerne Eidgenossen und laufen am Parlamentsgebäude vorbei. Unser nächster Besuch gilt der weit ausladenden Zitadelle von Québec. Von hier aus hat meinen eine tolle Aussicht auf den Sankt Lorenz-Strom und die Unterstadt. Die Zitadelle selbst kann man nur mit einer Führung besuchen. Da wir mit langweiligem Zuhören von kaum verstehbarem "Fachfranzösisch" bereits in der Normandie unsere zweifelhaften Erfahrungen gemacht haben, verzichten wir auf den "Gruppen-Event". Stattdessen besuchen wir das Musée Pleines d'Abraham. Hier wird der Krieg zwischen den Engländern und den Franzosen in den Jahren 1759/1760 eindrücklich nachvollzogen. Die Entscheidungsschlacht endete mit einem Sieg Englands auf dem hiesigen Plateau und kostete auch vielen einheimischen First Nation das Leben. Da Regen einsetzt, gönnen wir uns einen Restaurant-Stopp und eine anschliessende Siesta im King Size Bett.
Als Ausklang in Québec durchqueren wir nochmals die Obere Altstadt. Im Abendlicht erscheinen die schmucken Häuserreihen noch pittoresker. Im Entrée eines kleinen Bistros steht ein kleiner Fiat 500. Ein Mexikanischer Strassenartist gibt seine Künste wortgewandt zum besten. Die Gartenrestaurants sind wieder gut besucht, bis der Himmel sich erneut entleert. Das Parlamentsgebäude weist uns den Weg zurück zum Hotel Le Widor. Zum Glück haben wir in der Unterkunft eine grosse Dusche.
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