Die Confederation Bridge ist mit einer Länge von 12,9 km die längste Brücke Kanadas. Sie verbindet New Brunswick seit 1997 mit der Prince Edward Island, welche hier kurz P.E.I. oder I.-P.-E. genannt wird. Etwas erstaunt lasen wir zuvor, dass dort eine Maut
verlangt wird, welche nur retour gelöst werden kann. Da wir die Insel mit der
Fähre verlassen wollen, scheint uns diese Praxis etwas unfair. Des Rätsels Lösung
zeigt sich darin, dass nur beim Verlassen der Insel ein Brückenzoll erhoben
wird und dieser offenbar im Fährepreis inbegriffen ist. Die nächsten zwei Tagen
logieren wir im «The Eden Hall Inn B&B» in Charlottetown. Die Kleinstadt
mit rund 36'000 Einwohnern ist die Hauptstadt von P.E.I. Im Ort gibt es keine
städtische Hektik. Im Zentrum sind viele Gebäude «historisch», sie stammen aus
dem letzten und vorletzten Jahrhundert. Am Abend besuchen wir die Hafenregion,
wo einiger Betrieb herrscht. Nebst den vielen kleinen Lokalen zum Essen und
Einkaufen stechen auch die zahlreichen Yachten und Boote ins Auge. Sie bilden
bei sonnigem Abendwetter eine schöne Kulisse für Fotos.













Am nächsten Morgen fahren wir quer über die Insel, welche sehr landwirtschaftlich genutzt wird. Es tauchen immer wieder landschaftliche Kleinode auf. Streckenweise ist der Nadelwald tot. Ob dies ein natürlicher Kreislauf ist, die Borkenkäfer am Werk waren oder klimatische Gründe dazu führen, können wir nicht beurteilen.
Wir erreichen den Prince Edward National Park am nördlichen Rand der Insel. Nach dem bezahlen des Eintritts sind wir zunächst enttäuscht, dass man die Dünen nicht betreten darf. Als uns klar wird, dass Touristen zuvor mit ihrem Trampeln grosse Dünenabschnitte zerstörten und jetzt eine Renaturierung angestrebt wird, bringen wir natürlich dafür Verständnis auf. Alternativ zeigen sich ein junger Vogel in einem Nest. Der alte Vogel, wohl eine Hühnerart, ruft und warnt vom benachbarten Baumwipfel. Wir beobachten kleine Hörnchen und Schmetterlinge. Im Hinterland bilden Brackwasserseen einen schönen Kontrast zum Grün der Heiden und Moore.







Weiter im Parkinnern gibt es mehrere Parkplätze, Infotafeln und Toilettenanlagen. Stellenweise ist der Sandstrand auch für Besucher und Badende zugänglich. Ein Leuchtturm weist uns den Weg dorthin. Wir sind im Gebiet der Mi'kmaq First Nation, deren (geschriebene) Sprache auf einer Tafel für uns aussieht wie Chinesisch mit lateinischen Buchstaben. Ein Schottischer Dudelsackbläser bereitet uns auf den nahen Besuch in Neuschottland (Nova Scotia) vor,











Unser heutiges Tagesziel ist die Ortschaft Cavendish. Unserem Iwanowski-Reiseführer haben wir entnommen, dass es hier sehr touristisch sein soll. Davon sehen wir vorerst nichts ausser einem Infozentrum und einigen Motels. Die Suche nach dem Zentrum treibt uns wieder in den Nationalpark zurück. Rigette und ich sind uns uneins, ob es da noch mehr zu sehen gibt. Wir wetten darauf und fahren zum Infozentrum zurück. Natürlich war die weibliche Spürnase von Rigette für Lädeli und Boutiquen feiner als die meine, sodass ich eine Wette verliere. Wir besuchen diese Infrastrukturen, wobei uns eine Kuh und ein Hai auf einem Dach sowie ein grosser Lunapark in der Nähe klar machen, dass es hier schon etwas verrückt zu- und hergeht.







Am Abend machen wir uns in Charlottetown nochmals auf die Socken. Im Abendlicht kommen die historischen Gebäude besonders schön zur Geltung. Die St. Dunstan's Basilica ist leider um diese Zeit schon geschlossen. Wir besuchen nochmals das Hafenviertel, wo es ziemlich nach Fritteusen stinkt. Die Fussgängerzone in der Altstadt verführt uns förmlich. Hier wird von Eltern mit ihren Kindern Dame gespielt. Es musiziert auch eine Rock Band am Strassenrand, was wir in einer Strassenbeiz mit einem Cocktail würdigen. Und da wir heute unterwegs die Austernzuchten bereits von Weitem gesehen haben, konsumiere ich als lokale Wertschätzung 6 Stück von ihnen im Sea Rocket Oyster Café, welche auf 3 verschiedene Arten serviert werden. Rigette geniesst derweil einen rohen Tunfisch, welcher nicht minder appetitlich aufgetischt wird.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen